
Informationen des Landkreises Sonneberg
Nach langer Vorbereitung konnte das Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Sonneberg und der Gemeinde Föritztal zur Generalsanierung des Schulstandorts Neuhaus-Schierschnitz endlich starten.
Getreu dem Motto „Was lange währt,
wird endlich gut“ fiel dieser Tage der Startschuss für die umfassende Sanierung
der Thüringer Gemeinschaftsschule „Joseph Meyer“ am Standort in
Neuhaus-Schierschnitz. Das geplant bis Herbst 2023 angelegte Vorhaben wird vom
Landkreis Sonneberg gemeinsam mit der Gemeinde Föritztal umgesetzt, die hierfür
einen Eigenanteil leistet und Fördermittel des Städtebaus einbringt.
„Auf diesen wirklich guten Tag für
unsere Schulfamilie und für unsere Gemeinde haben zahlreiche Akteure und
Befürworter der Maßnahme viele Jahre hingearbeitet“, bekennt der Föritztaler
Bürgermeister, Andreas Meusel, mit Dank und Anerkennung an alle Unterstützer
aus Vergangenheit und Gegenwart. „Gerne hätten wir diesen erfreulichen Anlass
mit vielen Gästen gefeiert. Doch Corona-bedingt haben wir bewusst auf einen
groß angelegten Spatenstich verzichtet. Zur Grundsteinlegung in einigen Monaten
aber wollen wir eine Würdigung unter Teilnahme der Schulfamilie,
Fördermittelgeber, Entscheider und Unterstützer wenn möglich nachholen.“
Von Seiten des Schulträgers wünschte
der stellvertretende Landrat, Jürgen Köpper, dem Bauvorhaben einen
reibungslosen Verlauf. Er unterstrich das beispielgebende Gemeinschaftsprojekt:
„Unser Heimatlandkreis und die Gemeinde Föritztal arbeiten hier im besten Sinne
Hand in Hand. Dass die Gemeinde sich finanziell beteiligt und damit den Willen
zur Weiterentwicklung ihres Schulstandortes untermauert, verdient große
Anerkennung. Die Entwürfe der Planer sind sehr vielversprechend und so wünsche
ich allen Gewerken nun gutes Gelingen sowie Unfall- und Störungs-freies
Arbeiten. Gemeinsam freuen wir uns schon jetzt auf die Verwirklichung dieses
tollen Projekts.“
Gemeinsame Finanzierung
Planmäßig sind Gesamtausgaben für das
Projekt in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Davon werden
dankenswerter Weise rund 4,37 Millionen durch Bund und Land gefördert. Die
Gemeinde Föritztal beteiligt sich als Co-Finanzierer und
Zuwendungsempfänger mit rund 1,37 Millionen Euro und gibt
ihre Städtebaufördermittel an den Kreis weiter.
Der Landkreis Sonneberg bringt als Schulträger und Bauherr Eigenmittel in Hohe von rund 1,71 Millionen Euro ein. In
diesem Zusammenhang danken die Spitzen des Kreises und der Gemeinde in aller
Form den Fördermittelgebern sowie den Mitgliedern des Kreistages und des
Gemeinderates für ihre zustimmenden Beschlüsse in Vorbereitung des
Großprojektes.
„Backsteinschule“ bleibt erhalten
Die ersten Bauarbeiten haben bereits
mit der Entkernung der altehrwürdigen „Backsteinschule“ begonnen.
Sie wird im Sinne eines ressourcenschonenden Bauens in den neuen Schulstandort
baulich integriert und als Ortsbild-prägendes Gebäude erhalten. Die Errichtung
eines angeschlossenen Erweiterungsbaus in Massivbauweise soll es ermöglichen,
dass zukünftig alle Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule am
Schulcampus Neuhaus-Schierschnitz unterrichtet werden können.
Mehrstufiges
Vorhaben
Das Bauprojekt wird in mehreren Stufen vollzogen, um hier nach
Vollendung das gemeinsame Lernen der Klassenstufen 1 bis 10 an einem Ort zu
ermöglichen. Zunächst werden nach Abschluss der Sanierung der „Backsteinschule“
und nach der Errichtung des Erweiterungsbaus die Schülerinnen und Schüler des
Regelschulteils in den neuen Schulteil umziehen. Danach wird das jetzige
Regelschulgebäude für den anschließend geplanten Umzug des Grundschulteils der
Gemeinschaftsschule aus Schwärzdorf saniert. In einem dritten Schritt ist der
Bau einer angemessen großen Turnhalle auf dem künftigen Campus-Gelände geplant.
„Im Ergebnis all dessen wird im Herzen unserer wirtschaftlich
starken Gemeinde Föritztal ein attraktiver Schulstandort geschaffen, der die
Kinder und Jugendlichen durch enge Verknüpfungen mit den regionalen
Gewerbetreibenden, Handwerkern und Betrieben optimal auf das spätere
Berufsleben vorbereitet. Auch wird unsere Infrastruktur erheblich verbessert und
das Gemeindezentrum aufgewertet. Die Schule ist dabei ein Schlüsselelement. Sie
wirkt identitätsstiftend und verbessert das gesellschaftliche Miteinander – insbesondere
zwischen unserer Jugend und unserer heimischen Wirtschaft“, blickt
Bürgermeister Andreas Meusel mit großer Vorfreude voraus.
Detailinformationen
zu den baulichen Planungen
Entsprechend der Planungen des Erfurter Büros „Vitaminoffice
Architekten“ wird das Gebäudeensemble
zwischen „Backsteinschule“, dem Erweiterungsbau und der heutigen Regelschule
über einen neuen, überdeckten Eingangsbereich an zentraler Stelle erschlossen.
Im Erweiterungsneubau befinden sich neun Klassenräume, zwei
Fachunterrichtsräume (Physik, Chemie/Biologie), zwei Werkräume (für je 16
Schüler) sowie die Sanitäranlagen. Jeweils zwei Unterrichtsräume bilden
gemeinsam mit einem Lehrmittel- und einem Differenzierungsraum eine Einheit.
Die Flurbereiche werden als kommunikative Zonen auch für die Pausenzeiten
nutzbar. Das Bestandsgebäude wird im Erdgeschoss für die Essensausgabe sowie
die Speise- bzw. Mehrzweckräume genutzt. Im Obergeschoss befinden sich das
Lehrerzimmer, ein weiterer Fachunterrichtsraum (Kunst) sowie der
Verwaltungsbereich der Schule.
Teil der
Baumaßnahme ist auch die Schulhof- und die Vorplatzgestaltung sowie die
Außenanlagenarbeiten im gebäudenahen Bereich. Der Zugang zum Gebäude wird klar
akzentuiert. Es entstehen Aufenthalts- und Kommunikationsflächen und
Sitzplatzbereiche als Erweiterung der Speiseräume. Sitzstufen bilden ein
Klassenzimmer in Freien. Das Gelände wird entsprechend der örtlichen
Gegebenheiten modelliert, der barrierefreie Zugang wird in die
Freiflächengestaltung integriert. Es werden helle Beläge gewählt, die der
Nutzung als Schulhof angemessen sind. Ein Baumdach spendet Schatten und
verbessert das Mikroklima im Schulhofbereich.