Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen

Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen – KISS


Aufgaben:
Die Selbsthilfekontaktstelle ist im Landkreis Sonneberg dem Gesundheitsamt angegliedert.


KISS:

  • bietet Beratung zu allen Fragen rund um das Thema Selbsthilfe
  • fördert Anerkennung und Bereitschaft zur Selbsthilfeunterstützung
  • begleitet Selbsthilfegruppen in der Gründungsphase und bei Bedarf


Angebote:

  • Information und Beratung zum Thema Selbsthilfe
  • Vermittlung in bestehende Selbsthilfegruppen
  • Beratung und Begleitung bei Gruppenneugründungen
  • Organisation von Fortbildungsveranstaltungen für SHG
  • Organisation von Informationsveranstaltungen zum Thema Selbsthilfe
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Förderung der Vernetzung der Selbsthilfegruppen untereinander
  • Vernetzung der Selbsthilfearbeit mit vorhandenen Strukturen im Landkreis
  • Fördermittelberatung, Hilfestellung bei Förderanträgen
  • Zusammenarbeit mit regionalen Unterstützern
  • Bereitstellung von Fachliteratur und Medien
  • Herausgabe Selbsthilfezeitschrift und Flyer


Was sind Selbsthilfegruppen?

In Selbsthilfegruppen finden sich Menschen mit gleichen oder ähnlichen Erkrankungen oder Lebensumständen zusammen, um gemeinsam Probleme anzugehen, Lösungen zu suchen und die Lebensumstände zu verbessern. In Selbsthilfegruppen werden Informationen und Erfahrungen ausgetauscht, gemeinsam Veranstaltungen besucht, gewandert, gesungen oder auch gesellig zusammengesessen. Man redet nicht nur über die Erkrankung! 

Im Landkreis Sonneberg arbeiten zurzeit 40 Selbsthilfegruppen in den unterschiedlichsten Bereichen wie:

  • chronische Erkrankungen
  • psychische Erkrankungen
  • Sucht
  • besondere Lebenssituationen

Informationen über die landesweite Selbsthilfeunterstützung erhalten Sie bei der Landeskontaktstelle für Selbsthilfe e.V. (LaKoSt). Auf der Internetseite der Landeskontaktstelle finden Sie z. B. eine thüringenweite Übersicht zu den Selbsthilfegruppen, Förderanträgen und Veranstaltungen.

Die Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Sonneberg wird gefördert von der Gemeinschaftsförderung der gesetzlichen Krankenkassen/-verbände Thüringen (GKV). Auch die einzelnen Selbsthilfegruppen werden von der GKV gefördert.

 

  • Auflistung der örtlichen Selbsthilfegruppen:

    • SHG „Angehörige Demenzerkrankter“
    • SHG „Angehörige drogengefährdeter und drogenabhängiger Jugendlicher“
    • SHG „Beckenboden“
    • SHG „Blaues Kreuz“
    • SHG „Depressionen“ für jüngere Menschen
    • SHG „Depressive“
    • SHG „Deutsch-Russische Aussiedler“
    • SHG „Diabetiker“
    • SHG „Eltern helfen Eltern“ – Kinder mit Down Syndrom
    • SHG „Erkrankungen des Skeletts“
    • SHG „Erkrankungen der Wirbelsäule“
    • SHG „Fibromyalgie“
    • SHG „Frauenselbsthilfe Krebs“ Ernstthal
    • SHG „Frauenselbsthilfe Krebs“ Sonneberg
    • SHG „Freundeskreis Sonneberg“ für Suchtkranke und Angehörige
    • SHG „Gehörlose“
    • SHG „Gesund und vital I und II“
    • SHG „Herz/Infarkt“
    • SHG „ILCO – Stomaträger“
    • SHG „Leukämie“
    • SHG „Long Covid“
    • SHG „Morbus Crohn / Colitis ulcerosa”
    • SHG „Multiple Sklerose“ MS Stammtisch Sonneberg
    • SHG „Osteoporose“ III, IV, V Sonneberg
    • SHG „Osteoporose“ Mengersgereuth-Hämmern
    • SHG „Osteoporose“ Neuhaus-Schierschnitz
    • SHG „Osteoporose“ Schalkau I, II, III und IV
    • SHG „Pflegende Angehörige“
    • SHG „Schlafapnoe“
    • SHG „Sehschwache und blinde Menschen“
    • SHG „Senioren“
    • SHG „Sucht“ Sonneberg
    • SHG „Trauernde Angehörige“
    • SHG „Wirbelsäulenerkrankungen“


    Junge Selbsthilfe:

    • SHG für Jugendliche und junge Erwachsene mit Muskelerkrankungen (Jugendgruppe Mitteldeutschland; überregional)


    In Gründung:

    • SHG für junge Witwen und Witwer mit jüngeren Kindern
    • SHG Gedächtnisverlust nach Trauma Überregionale Gruppen
    • SHG Bauchspeicheldrüsenerkrankte für Südthüringen
    • SHG Multiple Sklerose in der Region Frankenblick und Umgebung


    Überregionale Gruppen:

    • Leukämie – und Lymphom-Hilfe in Thüringen und Franken e.V. Sonneberg
    • SHG „Pro Retina“ Deutschland e.V.
    • SHG Multiples Myelom Würzburg
    • Multiples Myelon – Selbsthilfe Franken
  • Selbsthilfe-Broschüre

    Unsere Selbsthilfe-Broschüre, die viele Informationen zum Stand und Werdegang unserer Selbsthilfelandschaft im Landkreis Sonneberg beinhaltet, finden Sie hier.

  • Digitale Selbsthilfe-App „Likewise“

    Die Soziales Netzwerk Lausitz gGmbH  hat die digitale Selbsthilfe-App „Likewise“ auf den Weg gebracht. Das ist eine App für Menschen, die sich in einer geschützten Umgebung über Themen der Gesundheit / Krankheit und des sozialen Lebens austauschen wollen.

    • sicher und diskret
    • verschlüsselte Übertragung und Speicherung der Nachrichten
    • minimalistische App für einfache Handhabung
    • deutscher Server
    • DSGVO konform
    • automatische Löschung aller Nachrichten nach 30 Tagen


    Sie ist für alle, die keine geeignete Selbsthilfegruppe in ihrer Nähe finden oder auf Grund von Krankheit oder Behinderung digital in Kontakt treten wollen. Die App ist kostenlos und kann im App Store oder bei Google Play heruntergeladen werden. Mehr unter https://soziales-netzwerk-lausitz.de/

  • DigiSucht: Plattform für digitale Suchtberatung 

    Die Digitalisierung nimmt auch im Bereich der Suchtberatung Fahrt auf.  Hilfesuchende haben bundesweit die Möglichkeit, sich online zu Suchterkrankungen beraten zu lassen. Das digitale Angebot stellt eine wichtige, niedrigschwellige Ergänzung zu den Angeboten vor Ort dar.

    Unter der Adresse https://www.suchtberatung.digital/ können Interessierte Kontakt zu Suchtberatungsstellen aufnehmen. Anhand der eingegebenen Postleitzahl wird eine wohnortnahe Beratungsstelle zugewiesen. Beratungen finden beispielsweise per Videocall oder Textchat statt. Auch eine kombinierte Beratung mit Terminen in der Beratungsstelle ist möglich.

    Das Angebot ist kostenfrei und auf Wunsch anonym möglich. Eine Registrierung ist notwendig. Hier gelangen Sie direkt zur Registrierung: https://app.suchtberatung.digital/login

  • Selbsthilfegruppe für jüngere Menschen mit Depression

    Im November 2023 hat sich eine neue Selbsthilfegruppe für jüngere Menschen mit Depressionen gegründet. Die Gruppe trifft sich in der Regel vierzehntägig samstags um 14.00 Uhr im Stadtteilzentrum „Wolke 14“ (Friesenstraße 14, 96515 Sonneberg). Interessierte und Betroffene sind herzlich eingeladen. Nähere Informationen erteilt gerne Frau Beyer von der KISS.

  • Neugründung Selbsthilfegruppe Multiple Sklerose in der Region Frankenblick

    In der Region Frankenblick und Umgebung soll eine Selbsthilfegruppe Multiple Sklerose aufgebaut werden:

  • Festveranstaltung zum 30-jährigen Bestehen der Selbsthilfekontaktstelle

    Dank von Landrat Robert Sesselmann an Petra Beyer und Hannelore Greußel
    Dank von Landrat Robert Sesselmann an Petra Beyer und Hannelore Greußel

    Im Beisein zahlreicher Vertreter und Unterstützer der 40 örtlichen Selbsthilfegruppen wurde am 28. Mai 2024 das 30-jährige Bestehen der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Landkreises Sonneberg begangen. Seit 1994 ist diese im Gesundheitsamt der Kreisverwaltung angesiedelte Institution für unsere Selbsthilfegruppen und die Allgemeinheit da. Die Kontaktstelle begleitet die örtlichen Gruppen in der Gründungsphase und bei Bedarf, bietet Beratung zu allen Fragen rund um das Thema Selbsthilfe und fördert die Anerkennung und Bereitschaft zur Selbsthilfeunterstützung. Kurzum: Sie hilft seit drei Jahrzehnten in vielfältiger Weise mit, das starke Selbsthilfewesen in unserem Heimatlandkreis tatkräftig zu fördern.

    Dank von Amtsleiter Mathias Nüchterlein an Petra Beyer
    Dank von Amtsleiter Mathias Nüchterlein an Petra Beyer
    Dank der Landtagsabgeordneten Beate Meißner an Petra Beyer
    Dank der Landtagsabgeordneten Beate Meißner an Petra Beyer

    Von der Gründung bis ins Jahr 2008 stand der Selbsthilfekontaktstelle Hannelore Greußel vor und seitdem wird sie von Petra Beyer mit ebenfalls großem persönlichem Engagement ausgefüllt. Beiden Mitarbeiterinnen des Landratsamtes galt rückblickend ein herzlicher Dank für die von ihnen mit viel Herzblut geleistete Arbeit an der Schnittstelle zwischen den Selbsthilfegruppen, der Öffentlichkeit sowie den Förderern. Aufrichtige Wort der Anerkennung für Hannelore Greußel und Petra Beyer fanden nicht nur die anwesenden Vertreter der Selbsthilfegruppen, sondern auch die ehemaligen Landräte Reiner Sesselmann, Christine Zitzmann und Hans-Peter Schmitz, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, Christian Dressel, die Landtagsabgeordnete Beate Meißner, der kommissarische Leiter des Gesundheitsamtes, Mathias Nüchterlein und der amtierende Landrat Robert Sesselmann.

    Zahlreiche Vertreter aus Selbsthilfe, Politik und Verwaltung waren zu Gast
    Gäste aus Selbsthilfe, Politik und Verwaltung

    In ihrem Redebeitrag gab Petra Beyer wiederum den Dank zurück – vor allem an die rührigen Mitglieder aller ehrenamtlichen Selbsthilfegruppen, die in Vergangenheit und Gegenwart im Kreis aktiv waren bzw. bis heute tätig sind: „Die Selbsthilfe hat heute in unserem Landkreis einen festen Platz im täglichen Leben von sehr vielen Menschen eingenommen. Sie hilft sehr, mit Erkrankungen besser umzugehen und Probleme leichter zusammen zu lösen. Die Arbeit in der Kontaktstelle und mit den Gruppen sehe ich als Bindeglied zwischen allen an, die in und mit in der Selbsthilfebewegung arbeiten. Wir bieten Hilfe und Unterstützung an, sind aber zugleich auf die Mitwirkung durch unsere Selbsthilfegruppen angewiesen. Deshalb danke ich vor allem allen Mitgliedern unserer Selbsthilfegruppen, die sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagieren“, betonte Petra Beyer.

    Im Landratsamt ist derzeit eine Fotoausstellung zu den Aktivitäten unserer Selbsthilfegruppen zu sehen.
    Im Landratsamt ist derzeit eine Fotoausstellung zu den Aktivitäten unserer Selbsthilfegruppen zu sehen.

    Die Selbsthilfe hat sich in den letzten Jahren bundesweit zu einer bedeutenden Säule des deutschen Gesundheitssystems entwickelt. Die Finanzierung der Gruppen und der Kontaktstellen durch die Gemeinschaftsförderung der Krankenkassen hat eine qualitative und quantitative Verbesserung der gemeinsamen Basisarbeit ermöglicht, die sehr vielen Menschen zu Gute kommt. Insofern galt zum Jubiläum auch den Krankenkassen sowie der Thüringer Ehrenamtsstiftung als wichtige Förderer des Selbsthilfewesens ein herzlicher Dank. Ebenfalls dankte Petra Beyer allen amtierenden Landräten der vergangenen 30 Jahre, der Stadt Sonneberg und den beiden Ärzten Dr. Jens Reimann und Dr. Heinz Büchner für ihre stete Unterstützung.

    Aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums der Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Sonneberg wurde im Landratsamt eine Spendenaktion zu Gunsten des Kinderhospiz Mitteldeutschlands durchgeführt. Zudem ist im vierten Obergeschoss der Kreisverwaltung für alle Interessierten während der behördlichen Öffnungszeiten eine Fotoausstellung zu den Aktivitäten der Selbsthilfegruppen im Landkreis Sonneberg zu sehen. Nicht zuletzt wurde eine neue Selbsthilfebroschüre herausgegeben, die im Landratsamt kostenfrei ausliegt.

    Ehrung von verdienten Akteuren der Selbsthilfegruppen

    Im Rahmen der Festveranstaltung wurden folgende langjährige Macher und Kümmerer aus Selbsthilfegruppen des Landkreises Sonneberg geehrt und für ihr ehrenamtliches Engagement mit einem Präsent bedacht:

    Erika Döbrich (Herzgruppe Sonneberg) ist seit 16 Jahren Mitglied der SHG und als Stellvertreterin des Ansprechpartners die gute Seele, die sich sehr um das Gruppenleben und um hilfsbedürftige Gruppenmitglieder kümmert.

    Marika Engel (Erkrankungen des Skeletts und Trauergruppe Sonneberg) leitet die SHG seit 2016 und seit einigen Jahren auch die Trauergruppe mit sehr viel Engagement und Herz.

    Gertraude Grünbeck (Sucht) Frau Grünbeck leitet die SHG Sucht seit 2004 und unterstützt auch die Kontaktstelle seit Jahren aktiv bei allen Veranstaltungen. Zudem besucht sie Fortbildungsveranstaltungen und arbeitet seit vielen Jahren als Suchtlotse und betrieblicher Suchtkrankenhelfer.

    Karin Held (Beckenboden) verwaltet seit zehn Jahren die Kasse der Gruppe und führt nunmehr bereits das vierte Gruppenbuch.

    Ingrid Luthardt (Frauenselbsthilfe Krebs Ernstthal) leitet die Gruppe bereits seit 20 Jahren und hilft Mitbetroffenen in vielfältiger Weise.

    Gudrun Mack (Selbsthilfegruppe „gesund und vital“) gründete 2003 die Gruppe und leitet sie seitdem mit großem Engagement. 2005 wurde wegen der großen Resonanz eine zweite Gruppe gegründet, die sie ebenfalls federführend prägt.

    Petra Mäder (Frauenselbsthilfe Krebs Sonneberg) ist seit 2011 Mitglied der Gruppe und seit zehn Jahren für die Finanzen der Gruppe verantwortlich. Sie besucht regelmäßig Schulungen und Seminare, um immer auf dem aktuellen Stand zu sein, und bereichert das Gruppenleben stets durch praktische Ideen sowie durch ihre Bastel- und Deko-Können.

    Horst Meyer (Schlafapnoe) ist Mitbegründer der Gruppe und übernahm 2001 auch deren Organisation. Der enge Kontakt zur Nachbar-Gruppe in Coburg ist ebenfalls sein Verdienst. Darüber hinaus war er Schatzmeister des Bundesverbandes Schlafapnoe, den er mitgründete. 2006 war er Mitbegründer des Landesverbandes Thüringen. Er organisierte große, themenbezogene Aktionstage über Schlafstörungen mit Spitzen-Schlafwissenschaftlern und Schlafmedizinern. Er führte Maskenschulungen in anderen Gruppen durch und hielt Vorträge über Schlafstörungen und ihre Auswirkungen. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten hat er vielen Menschen mehr Lebensqualität ermöglicht.

    Bodo Schmidt (Freundeskreis Sonneberg) hat die Gruppe 2008 gegründet und leitet diese seitdem mit großem persönlichem Einsatz. Neben dem Gruppenleben organisiert er auch Präventionstage an Schulen und Theaterveranstaltungen. Er hat den Garten der Begegnung auf der Wehd angeregt und eingerichtet und zu einem besonderen Treffpunkt für viele Menschen gemacht. Ein besonderes Anliegen ist ihm die alljährliche Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien, die er seit Jahren begleitet. Auch bei Aktions- und Selbsthilfetagen der Kontaktstelle kann man sich auf seine Mitarbeit immer verlassen.

    Heidemarie Wöhner (Erkrankungen der Wirbelsäule) leitet die Gruppe seit 2004 und organisiert das Gruppenleben seitdem in vielfältiger Weise. Sie trägt mit dazu bei, dass den Mitgliedern das Leben mit der Erkrankung leichter gemacht wird.

    Karin Zwilling (Fibromyalgie) ist Gründungsmitglied der Gruppe, die seit 23 Jahren besteht und in der sie immer mehr eine aktive Stütze wurde.

    Aus der Geschichte der Selbsthilfekontaktstelle

    Anfang 1994 wurde nach längerer Vorbereitung die Selbsthilfekontaktstelle unter der Federführung von Hannelore Greußel gegründet. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten im Landkreis Sonneberg schon sechs Selbsthilfegruppen, drei davon – Depressionen, Frauenselbsthilfe Krebs Sonneberg und Sucht – bereits seit 1989. Unterstützt wurde die Gründung durch den damaligen Landrat Reiner Sesselmann, den Amtsarzt Dr. Herbert Schickedanz, die Stadt Sonneberg und das Thüringer Selbsthilfeplenum.

    Die erste Selbsthilfegruppe, die zusammen mit der neuen Kontaktstelle gegründet wurde, war die Diabetiker-Gruppe, die mit einer kleinen Unterbrechung auch heute noch arbeitet und über 30 Mitglieder hat. Im gleichen Jahr gründete sich das „Blaue Kreuz“. Durch Veröffentlichungen in der Presse und das Erscheinen der ersten Selbsthilfebroschüre wurde die breite Öffentlichkeit für das Thema Selbsthilfe sensibilisiert. Im November 2002 veranstaltete die Kontaktstelle dann ihren ersten Selbsthilfetag im Krankenhaus Sonneberg. Zwölf der mittlerweile 40 Gruppen stellten sich erstmalig der Öffentlichkeit vor. Der Tag war ein großer Publikumserfolg.

    Als 2003 die Forderung von Patienten kam, in Sonneberg ein Dialysezentrum zu etablieren, um den Erkrankten eine ortsnahe Dialyse zu ermöglichen, gab die Selbsthilfegruppe „Dialysepatienten“ den Anstoß zu vielen Diskussionen und Verhandlungen auf breiter Ebene. Auch dank dieses Einsatzes wurde 2010 das KfH Nierenzentrum eröffnet, das seitdem viele Patienten versorgt. Dies ist ein gutes Beispiel, was aktive Selbsthilfearbeit bewirken kann. In den folgenden Jahren gründeten sich immer neue Selbsthilfegruppen zu den unterschiedlichsten krankheitsspezifischen und sozialen Themen, die durch die Kontaktstelle im Landratsamt aktiv unterstützt wurden.

    Als Hannelore Greußel 2008 in den verdienten Ruhestand ging, übernahm Petra Beyer die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen und führte sie mit dem gleichen Engagement fort. Ein echter Meilenstein war die Aufnahme der Koordination und Unterstützung von Selbsthilfegruppen in den Katalog der gesetzlichen Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Thüringen im Jahr 2018. Die Arbeit der Kontakthilfestelle wurde damit von einer freiwilligen zu einer pflichtigen Aufgabe der Kreisverwaltung.

    Natürlich lösen sich auch Gruppen aus verschiedenen Gründen auf, darunter aus Alters- oder Krankheitsgründen. Auch die Umstände der Corona-Pandemie führten von 2020 bis Ende 2022 zur Auflösung von zehn Gruppen. In dieser Zeit wurden aber auch neue Gruppen gegründet, da sich immer wieder Menschen mit den unterschiedlichsten Problemen oder Erkrankungen zusammenfinden, um den Weg der Selbsthilfe gemeinsam zu beschreiten und sich in besonderen Situationen gegenseitig zu helfen. So wurde im November 2023 eine Gruppe für jüngere Menschen mit Depressionen gegründet. In Gründung befinden sich derzeit eine neue Gruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankte, eine Gruppe für Eltern mit Kindern mit Handicap und eine Gruppe für multiple Sklerose-Erkrankte in der Gemeinde Frankenblick.

    Über die Jahre hinweg waren unsere Gruppen auch in der Öffentlichkeitsarbeit sehr aktiv. Sie bereicherten Selbsthilfetage der Kontaktstelle, Tage der offenen Tür des Landratsamtes aber auch Selbsthilfetage außerhalb des Landkreises. Die Kontaktstelle und die Gruppen veranstalteten Aktionstage und machten mit verschiedenen Ausstellungen im Landratsamt, Buchlesungen in der Stadtbibliothek, Patientenforen, Plakataktionen, Flyern und Broschüren die Bürger des Landkreises auf die verschiedensten Krankheitsbilder und den Selbsthilfebereich aufmerksam.

    Diese umfangreiche ehrenamtliche Arbeit blieb nicht im Verborgenen. So wurden Christa Heinlein (Krebsgruppe Sonneberg, leider schon verstorben) und Horst Meyer (Schlafapnoe) mit der Thüringer Rose ausgezeichnet. Harry Dorst (ILCO, leider schon verstorben) wurde die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik verliehen. Christa Fölsche (Morbus Crohn/colitis ulcerosa) erhielt den Ehrenbrief des Freistaates Thüringen und die Verdienstmedaille des Landkreises. Christa Lieberman (Sucht) wurde mit dem Thüringer Ehrenamtszertifikat ausgezeichnet. Gerhard Sittig (Leukämie und Leukämieverein, leider schon leider verstorben) erhielt den Selbsthilfepreis der DAK und Margot Eckert (Blindenverband/SHG Blinde und Sehbehinderte) wurde 2023 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Verschiedene andere Auszeichnungen von Krankenkassen und Institutionen ließen sich in einer langen Reihe fortsetzen.

  • Spendenaktion zu Gunsten des Kinderhospiz Mitteldeutschland

    Aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums der Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Sonneberg wurde Ende Mai im Landratsamt eine Spendenaktion zu Gunsten des Kinderhospiz Mitteldeutschlands durchgeführt. Hierbei wurde im Behördenfoyer eine große Auswahl von Artikeln – besonders für Kinder – gegen eine Spende für das Kinderhospiz zum Kauf angeboten.

    Bei der Aktion konnte ein erfreulich hoher Spendenerlös erzielt werden. Dieser wurde im Nachgang weiter aufgestockt. So kamen neben der Spende aus dem Landratsamt noch Zuwendungen von Firmen und einem Verein hinzu, wodurch die Spendensumme auf satte 5.000 Euro aufgerundet werden konnte. Obendrein stellte ein Spender, der anonym bleiben möchte, noch eine große Sachspende für das Kinderhospiz Mitteldeutschland zur Verfügung.

    Übergeben wurden die Geld- und die Sachspende dieser Tage im Landratsamt Sonneberg an Daniel Vogt vom Kinderhospiz Mitteldeutschland, der für die Unterstützung herzlich dankte. Von Seiten des Landratsamtes nahmen hieran unter anderem Petra Beyer (Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitsamt), Christina Schilling, Manuela Meusel und Svenja Mäder (alle Gesundheitsamt), Mathias Nüchterlein (kommissarischer Leiter des Gesundheitsamtes) und Landrat Robert Sesselmann teil.

    Spendenübergabe an Daniel Vogt vom Kinderhospiz im Landratsamt Sonneberg

    Wie Daniel Vogt berichtete, muss das Hospiz jährlich eine Summe von rund 2,3 Millionen aufbringen, um den Betrieb der Einrichtung zu gewährleisten. Nur einen geringen Anteil davon übernehmen die Krankenkassen. Rund 95 Prozent der Summe muss über Spenden finanziert werden. Die Betreuung der erkrankten Kinder und die Entlastung der betroffenen Familien, besonders auch der Geschwisterkinder, ist ein wichtiger Bereich der Hospizarbeit.

    „Nicht jedes Kind hat das Glück, gesund zu sein. Umso mehr sollten wir uns besonders um die Kinder kümmern, die Hilfe benötigen. Wir wollten die wichtige Arbeit des Kinderhospiz Mitteldeutschland unterstützen, und so Familien in schweren Zeiten Hoffnung schenken“, erklärt Petra Beyer von der Selbsthilfekontaktstelle und dankt abschließend gemeinsam mit Landrat Robert Sesselmann allen Unterstützern der gelungenen Spendenaktion.