Kinder im Kindergarten Schalkau

Frühe Hilfen

Frühe Hilfen, Familienhebammen und Kinderschutz

Der Landkreis Sonneberg beteiligt sich am Bundesprogramm „Frühe Hilfen, Familienhebammen und Kinderschutz“. Damit soll vor allem der Kinderschutz weiter verbessert und das dazugehörige Netzwerk erweitert werden. 

  • präventive Netzwerkarbeit

    Zunehmend heterogene und komplexe Lebenssituationen erfordern für einen gelingenden Kinderschutz interdisziplinäre Kooperation auf breiter Basis. Dem Rechnung tragend rückt das Bundeskinderschutzgesetz die koordinierte und verbindliche Zusammenarbeit der regionalen Hilfesysteme in den Fokus. Dabei wird der Kreis der Akteure im Kinderschutz über die Kinder- und Jugendhilfe hinaus ausgeweitet. Kinderschutz reicht von präventiven Angeboten (Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention) bis zu intervenierenden Maßnahmen.

    Die Frühen Hilfen sind überwiegend im primär- und sekundärpräventiven Bereich angesiedelt. Sie dienen dazu, Entwicklungsmöglichkeiten von Eltern und Kindern in den ersten Lebensjahren frühzeitig und nachhaltig zu verbessern und tragen zum gesunden Aufwachsen bei. Damit verbessern sie den Kinderschutz und unterstützen Integration und Teilhabe. Auf der Basis konstruktiver Zusammenarbeit wollen Frühe Hilfen Information, Beratung, passgenaue Unterstützungen im Alltag bieten, mögliche Risiken für Familien in belastenden Lebenssituationen frühzeitig abbauen helfen und die Beziehungs- und Erziehungskompetenzen von (werdenden) Eltern fördern.

    Diese Aufgaben und Zielstellungen der Frühen Hilfen sind ein gemeinsames Anliegen der Träger, Dienste und Einzelpersonen, die Angebote im Bereich der Frühen Hilfen machen bzw. regelmäßige Kontakte zu werdenden Eltern und Familien mit Kindern insbesondere im Alter bis zu drei Jahren haben. Zur Erreichung der gemeinsamen Ziele schließen sie sich im kommunalen Netzwerk „Frühe Hilfen, Familienhebammen und Kinderschutz“ zusammen und treffen eine Kooperationsvereinbarung. Die Initiative wird gefördert durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen und das Landesprogramm Kinderschutz des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport.


  • regionale Koordinierungsstelle

    Ansprechpartner für alle Fragen hinsichtlich des Netzwerkes ist die regionale Koordinierungsstelle:

    Landratsamt Sonneberg
    Jugendamt
    „Frühe Hilfen, Familienhebammen und Kinderschutz“
    Netzwerkkoordinierungsstelle
    Bahnhofstraße 66
    96515 Sonneberg
    Telefon: 03675/871-269
    E-Mail: carolin.engelbrecht@lkson.de

    Sie übernimmt folgende Aufgaben:

    • Netzwerkpartner für die Mitarbeit im Netzwerk zu gewinnen,
    • die Zusammenarbeit der Netzwerkpartner zu fördern,
    • Abstimmungsprozesse zu begleiten und zu moderieren,
    • Netzwerkprozesse zu dokumentieren, die Wirksamkeit der Zusammenarbeit vor Ort zu evaluieren und im Rahmen der Qualitätsentwicklung weiter zu entwickeln.

    Dies wird zum Beispiel durch Leistungen wie Akquise neuer Netzwerkpartner, Organisation und Moderation von Netzwerktreffen, Arbeitsgruppen und ggf. weiteren Netzwerkveranstaltungen, Weitergabe von Informationen, Moderation von Abstimmungsprozessen zwischen Netzwerkpartnern, Ermittlung von Fortbildungsbedarfen und Initiierung von Fortbildungen für Netzwerkpartner realisiert.

  • Mütter & Väter Beratung

    Als unterstützende Anlaufstelle für Eltern mit Kindern von 0 bis 15 Jahre gibt es die „Mütter & Väter Beratung SON“. Sie ist ein Projekt der Sibylle Abel Stiftung e.V. und wird vom Netzwerk „Frühe Hilfen, Familienhebammen und Kinderschutz“ mitgetragen, welches im Jugendamt des Landratsamtes Sonneberg maßgeblich koordiniert wird. Die kostenfreien Angebote und Termine finden Sie hier.

  • Broschüre und Internetseite

    Die Broschüre „Angebote der Frühen Hilfen im Landkreis Sonneberg“ stellt alles Wissenswerte zu Projekt anschaulich dar und steht hier zum Download bereit. Viele nützliche Informationen bietet auch die Internetseite des hiesigen Netzwerks fruehe-hilfen.kreis-son.de.

  • Regionalkonferenz 2023: gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet

    Seit dem Jahr 2012 erfolgt unter Koordinierung des Kreisjugendamtes der Ausbau des Netzwerkes „Frühe Hilfen und Familienhebammen“ im Landkreis Sonneberg, welches die Angebote der Fachkräfte aus den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen, der Schwangerschaftsberatung und der Frühförderung vereint. Das Netzwerk möchte regionale Kooperationsformen stärken und bestehende Grenzen zwischen sozialen Dienstleistungen überwinden.

    Im Rahmen der Regionalkonferenz 2023 wurden am 23. September 2023 in der Sonneberger Kindertageseinrichtung „Spatzennest“ die gemeinsamen Angebots- und Interventionsstrukturen gewürdigt. Darüber hinaus wurde eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die den bisher gemeinsam beschrittenen Weg der Zusammenarbeit besiegelt und neue Wege für eine nachhaltige Unterstützung für junge Familien und deren Kinder gewährleistet.

    Teilnehmer der Regionalkonferenz waren örtliche Akteure und Fachkräfte aus allen Lebensbereichen, die mit Schwangeren, Eltern, und Familien mit Kindern im Alter von null bis drei Jahren zu tun haben. Gemeinsam beraten und unterstützen sie in unserem Netzwerk Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern so früh wie möglich und multiprofessionell – sogar bereits vor der Geburt. Die Voraussetzung hierfür ist, dass alle daran beteiligten Institutionen eng kooperieren, wie etwa Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Frühförderung, Schwangerschaftsberatung und andere Systeme, die im Kontakt mit Familien stehen.

    „Unser gemeinsames Ziel ist es weiterhin, unsere Eltern bedarfsgerecht über regionale Angebote zu informieren und zu lotsen. Gleichzeitig gilt es, neue Angebote zu entwickeln und zu etablieren, die sich am Bedarf von Familien orientieren. Dieses Ziel erreicht man nur durch engste Kooperation. Maßgeblich für die Umsetzung gelingender Kooperation sind wiederum verlässliche Regelungen, Wissensmanagement, fachliche Qualitätsstandards und Haltungsarbeit“, erläuterte in Vertretung des Landrates der hauptamtliche Beigeordnete, Jürgen Köpper. Deshalb wurde zur Regionalkonferenz die weitere Zusammenarbeit mit gemeinsamen Zielen in der Kooperationsvereinbarung „Frühe Hilfen und Familienhebammen“ des Landkreises Sonneberg besiegelt.

    Die Kooperationsvereinbarung bereichert die regionale und überregionale Zusammenarbeit im Netzwerk nicht nur durch verbindliche Rahmenbedingungen, sondern schafft durch die Darstellung struktureller Grundsätze eine Transparenz hinsichtlich der Aufgaben des Netzwerkes, der Netzwerkpartner und Netzwerkkoordinierungsstelle sowie deren Kooperationsinhalte. Diese Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit bietet dem Netzwerk nicht nur Wachstum, sondern auch die Überwindung bestehender Grenzen in der gemeinsamen Angebots- und Interventionsstruktur.

    „Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit jedem einzelnen Träger, Dienst und Einzelpersonen ist ein wichtiger Baustein für die Verstetigung und qualitative Weiterentwicklung der Zusammenarbeit in den Frühen Hilfen“, freute sich im Anschluss die Netzwerkkoordinatorin Carolin Engelbrecht.

    Im Nachgang der Regionalkonferenz lud das Netzwerk zum ersten regionalen Familienmarkt ein, der eingebettet zum Sonneberger Stadt- und Museumsfestes stattfand. Der familienfreundliche Markt vereinte zwischen Stadtpark und dem Kindergarten „Spatzennest“ ein vielfältiges Angebot aus Handwerk und verschiedenen Erzeugnissen.

    Netzwerkkoordinatorin Carolin Engelbrecht (l.) mit Vertreterinnen aus dem örtlichen Netzwerk

    Handschlag zur Kooperationsvereinbarung: der stellvertretende Sonneberger Bürgermeister, Christian Dressel (l.), mit dem stellvertretenden Landrat Jürgen Köpper (r.)

    Die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Netzwerkpartner unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung. 

    Impulsvortrag von Familienhebamme Steffi Weigelt

    Familienmarkt zum Sonneberger Stadt- und Museumsfest

    Familienmarkt zum Sonneberger Stadt- und Museumsfest