Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten die MEDINOS Kliniken das Landkreises Sonneberg GmbH sowie die MEDINOS MVZ GmbH jüngst über die Bilanz seit der Übernahme der Gesellschaft in die alleinige Trägerschaft des Landkreises Sonneberg zum 1. November 2024 sowie über die eingeleiteten Maßnahmen der strategischen Fortentwicklungen. Hierbei konnten Geschäftsführer Renè Klinger und Landrat Robert Sesselmann sowie die Chefärzte Dr. med. Arndt Reister (Ärztlicher Leiter), Dr. med. Matthias Schwenk und Dr. med. Martin Götz auf eine positive Entwicklung verweisen.
Dank der Sanierungsmaßnahmen und Umstrukturierungen der zurückliegenden Monate ist die wirtschaftliche Stabilisierung des kreiseigenen Gesundheitsversorgers gelungen. Die erkennbar positive Entwicklung wird unter anderem durch eine Erlössteigerung im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich sowie durch die hohe Auslastung der Betten und Operationssäle. Auch ist die Kapitallage des Unternehmens wieder gut und stabil.
Die wichtigste gemeinsame Botschaft war jedoch, dass man trotz einiger Veränderungen weiter in hoher Qualität für die Patientinnen und Patienten der Region da ist – und das in allen bisherigen Leistungsbereichen. Hierfür steht das qualifizierte, erfahrene und motivierte Team der MEDINOS-Unternehmensgruppe – von der Ärzteschaft über das Pflegepersonal bis hin zur Verwaltung.
Geschäftsführer Renè Klinger: „Seit November 2024 ist sehr viel in unserem Unternehmen passiert. Mit dem Wegfall der Zentralverwaltung von REGIOMED mussten wir neue Strukturen aufbauen. Dazu zählt eine eigenständige Administration, die seit Anfang April steht. Wir haben eine neue Bildmarke eingeführt und die Stelle Marketing/Öffentlichkeitsarbeit personell besetzt, um unsere Kommunikation nach außen und nach innen zu verbessern. Weitere Meilensteine sind die Einführung neuer IT-Anwendungen und verstärkte Umsetzungen in der Digitalisierung. Wir entwickeln eine Medizinstrategie und setzen bauliche und technische Investitionen um, darunter in eine neue Radiologieanlage und in ein neues CT-Gerät. Für unsere beiden MVZ Standorte arbeiten wir an Videosprechstunden und Onlineterminierungen. Und zum 1. Juli dieses Jahres werden wir an unserer Klinik wieder eine eigene Speisenversorgung haben.“
Personallücken werden geschlossen
Wichtig ist dem Geschäftsführer auch, dass es im Zuge der Anpassungen keinen groß angelegten Personalabbau gab, sondern einen systematischen Personalumbau. Dieser wurde mit zahlreichen Fortbildungen flankiert. Vor allem im medizinisch-technischen Bereich habe es zudem eine Reihe von Neueinstellungen gegeben. Auf Personalabgänge im ärztlichen und pflegerischen Bereich wurde bzw. wird reagiert, um entstandene Lücken adäquat zu schließen, so dass den Patientinnen und Patienten in allen Leistungsbereichen auch weiterhin eine qualitativ hochwertige Versorgung angeboten wird. Dies gelte insbesondere auch für die Abteilungen der Notfallmedizin und der langjährig etablierten Gefäßchirurgie.
Notaufnahme und Gefäßzentrum weiter voll leistungsfähig
Neuer Leiter der Notaufnahme ist nunmehr der Notfallmediziner Dr. med. Michael Bedall. Perspektivisch arbeitet man in diesem Leistungsbereich bereits an einer baulichen sowie organisatorischen „Zielplanung 2035+X“, die bestmögliche Notfallversorgung unter Berücksichtigung modernster Verfahren und Abläufe zum Ziel hat.
Die Gefäßchirurgie steht unter der neuen Leitung von Dr. med. Matthias Schwenk und feiert im Mai ihr 25-jähriges Bestehen. Für ihre zahlreichen treuen Patientinnen und Patienten aus Südthüringen und Oberfranken wird das Team vom Gefäßzentrum der Klinik Sonneberg auch in Zukunft mit großer Expertise und höchstem Engagement in vollem Umfang da sein. Hierfür steht nicht zuletzt die erneute Rezertifizierung des Schlaganfallzentrums, der so genannten Stroke Unit, die man jüngst erreicht hat.
MVZ Neuhaus steht nicht zur Disposition
Im Rückblick auf die Umwandlung der ehemaligen Klinik Neuhaus am Rennweg in ein ambulantes Gesundheitszentrum sprach Landrat Robert Sesselmann erneut von einer harten, aber notwendigen Entscheidung angesichts der wirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Keinen Zweifel ließen der Landrat und der Geschäftsführer daran, dass das MVZ Neuhaus als leistungsfähiger ambulanter Medizinstandort für die Bürgerinnen und Bürger der Rennsteigregion erhalten und weiterentwickelt wird. Schwerpunkt ist dabei die noch engere Verzahnung der stationären und ambulanten Leistungen, die unter dem Dach von MEDINOS angeboten werden. So wird in Kürze unter anderem das Gefäßzentrum der Klinik Sonneberg wieder eine Sprechzeit in Neuhaus anbieten und auch die Abteilung Orthopädie/Unfallchirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Martin Götz wird weiterhin am MVZ Neuhaus Präsenz zeigen. An einer sinnvollen medizinischen Nachnutzung der freien Raumkapazitäten des ehemaligen Krankenhauses wird ebenfalls gearbeitet.
Ausbau der MVZ-Leistungen im Kreis angedacht
Die erfreulich hohe Resonanz des Tags der offenen Tür des MVZ Neuhaus Ende März zeigt, dass in der ambulanten medizinischen Versorgung gerade bei uns im ländlichen Raum enorme Bedarfe und Potentiale liegen. Diese will MEDINOS mit der strategischen Hinwendung zur Ambulantisierung noch mehr bedienen und gleichzeitig nutzen. „Deshalb denken wir auch darüber nach, zum Wohle unserer Bevölkerung die medizinische Grundversorgung über unsere MVZ-Bereiche auf unterversorgte Orte unseres Kreises auszubauen, zum Beispiel in der Stadt Schalkau“, erklärt Geschäftsführer Renè Klinger.
Neues Medizinkonzept seit 1. April
Im Rahmen ihrer strategischen Zielplanung verstehen sich die MEDINOS Kliniken und die MVZ GmbH zukünftig als Gesundheitsdienstleister der Grundversorgung in unserer Region. Kern der Zukunftsplanungen ist ein neues Medizinkonzept, das zum 1. April 2025 eingeführt wurde. Ausgerichtet ist dies an der Krankenhausreform des Bundes und der damit verbundenen Einführung von Leistungsgruppen und Mindestvorhaltezahlen anstelle der bisherigen Orientierung an Betten oder Fachabteilungen.
Das zugrundeliegende Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz hat einen tiefgreifenden Wandel in der deutschen Kliniklandschaft in Gang gesetzt, dem man bei MEDINOS bereits durch die Sanierungsmaßnahmen im Zuge der Übernahme durch den Landkreis gezielt Rechnung getragen hat. „Wichtige Weichenstellungen sind bei uns bereits erfolgt, vor allem durch die Ambulantisierung und Zentralisierung. Hierdurch sind wir ein gutes Stück vor der sprichwörtlichen Welle. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter. Wir arbeiten an einem klar erkennbaren medizinischem Standortprofil, das die Bedarfe unserer Bevölkerung in einem gesunden, wirtschaftlichen Rahmen verwirklicht und nachhaltig sicherstellt“, betont der Klinikgeschäftsführer.
Patientenorientierung und Interdisziplinäre Zusammenarbeit
„Um dieses Ziel zu erreichen und den Veränderungsprozessen der Klinikreform aktiv zu begegnen, gibt es an unserem Sonneberger Krankenhaus seit 1. April patientenorientierte medizinische Leistungsbereiche“, erläutert Chefarzt Dr. med. Arndt Reister als Ärztlicher Leiter und Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Neben der Gefäßmedizin, der Orthopädie und Unfallchirurgie, der Anästhesie und Intensivmedizin, der Notfallmedizin sowie Radiologie wird ein umfassender Leistungsbereich der Inneren Medizin und Viszeralmedizin etabliert. In diesem wiederum sind die Bereiche Kardiologie, Schlaganfallversorgung sowie Gynäkologie und die Viszeralmedizin mit Allgemein- und Visceralchirurgie plus Gastroenterologie vereint.
„Diese neue Struktur wurde von unseren Patientinnen und Patienten her gedacht und setzt das Prinzip der Interdisziplinären Zusammenarbeit um. Patientinnen und Patienten können so nicht nur von einem behandelnden Arzt therapiert werden, sondern von einem gesamten Team aus Spezialisten. Diese gehören unterschiedlicher Fachrichtungen an und tragen gemeinsam auf verschiedene Weise wichtige Aspekte zur Behandlung und Therapie bei. Auf diese Weise erhalten alle Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung unter Berücksichtigung verschiedener Blickpunkte“, fasst Dr. med. Arndt Reister zusammen.
Ein weiteres Projekt am Krankenhaus Sonneberg ist die angedachte Umwidmung der ehemaligen Kreissäle in zukünftige ambulante Eingriffsräume. Dabei soll auch eine ehemalige Bettenstation für eine zukünftige hybride medizinische Versorgung baulich und organisatorisch weiterentwickelt werden.
„Der Wandel hat begonnen und MEDINOS ist gewappnet für die Zukunft. Bei der Gestaltung der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen werden wir weiter eng mit dem ebenfalls kommunalen Klinikunternehmen in Hildburghausen kooperieren und uns innerhalb unserer Planungsregion Südthüringen aktiv in die Krankenhausplanung des Freistaates Thüringen einbringen“, ergänzt Renè Klinger.
Dank an Belegschaft
Angesichts der schwierigen Zeiten der REGIOMED-Insolvenz und der Umstrukturierungen im Zuge der Klinikreform ist es Landrat Robert Sesselmann und Geschäftsführer Renè Klinger sehr wichtig, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MEDINOS-Unternehmensgruppe herzlich zu danken. „Sie haben die notwendigen Veränderungen mitgetragen und zugleich an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr verlässlich die Patientenversorgung für unsere Bevölkerung sichergestellt. Dies verdient rückblickend große Anerkennung! Ich freue mich sehr, dass sich dies alles gelohnt hat und bin zuversichtlich, dass wir auch die zukünftigen Herausforderungen gemeinsam bestehen werden. Unsere Patientinnen und Patienten bitte ich darüber hinaus weiter um Vertrauen in unser Krankenhaus und in die Praxen unserer Medizinischen Versorgungszentren“, unterstreicht Landrat Robert Sesselmann abschließend.

