Mit einem symbolischen „Lichtfest“ in der Gemeinschaftsschule Schalkau ist innerhalb des geförderten Breitbandausbaus mit der Zuschaltung des neuen Glasfasernetzes für den Landkreis Sonneberg begonnen worden. Im Juni 2022 war der Baustart für den geförderten Glasfaserausbau im Landkreis erfolgt. Für rund 19,8 Millionen Euro werden seitdem in der Region zugunsten bislang unterversorgter Bereiche leistungsfähige Glasfaserinfrastrukturen errichtet, die Breitbandkommunikation mit Bandbreiten bis ein Gigabit/s sicher verfügbar machen. In Schalkau, Neuhaus am Rennweg und Frankenblick sind die Anschlüsse nunmehr zugeschaltet. Bis Frühjahr nächsten Jahres wird der geförderte Glasfaserausbau auch in Goldisthal, Lauscha, Sonneberg und Steinach abgeschlossen sein.
Den Zuschlag für den Bau des Glasfasernetzes hatte die kommunale Thüringer Netkom GmbH aus Erfurt nach einem umfangreichen Ausschreibungsverfahren erhalten. Bei dem jetzt bald abgeschlossenen Netzausbau werden unter anderem fast 500 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegt – und dafür knapp 200 Kilometer Kabeltrassen gezogen. Die konkrete Bauausführung vor Ort erfolgte durch das regionale Unternehmen Circet Networkservice GmbH aus Römhild als Generalunternehmer.
Insgesamt verfügen nach Gesamtfertigstellung rund 1.300 Haushalte sowie mehrere hundert Unternehmen und Betriebe im Kreis Zugang zu leistungsfähiger Breitbandkommunikation auf Glasfaserbasis. Alle neuen Anschlüsse werden dabei als Glasfaserverbindungen direkt in die Gebäude gelegt, alte Kupfertechnik kommt nicht mehr zum Einsatz.
Stellvertretend für die kommunale Familie im Landkreis Sonneberg dankte der gastgebende Bürgermeister der Stadt Schalkau, Mark Schwimmer, den Fördermittelgebern von Bund und Land für ihre wichtige Unterstützung. Ohne die staatliche Förderung wäre es kaum möglich, die zahlreichen kleinen Ortsteile der Städte und Gemeinden im ländlich geprägten Landkreis Sonneberg mit schnellem Internet zu versorgen. Die Anbindung an das Glasfasernetz sei für die angeschlossenen Haushalte, Unternehmen und Einrichtungen ein Quantensprung.
Landrat Robert Sesselmann freute sich ebenfalls sehr über die nun deutlich spürbaren Verbesserungen durch den geförderten Breitbandausbau: „Rund 27 Monate nach dem Baubeginn sind nun mehr als drei Viertel unseres Projektes baulich umgesetzt. Auch das restliche Viertel gehen wir zügig an, um die verbliebenen weißen Flecken unseres Heimatlandkreises mit schnellen Internetanschlüssen auf moderner Glasfasertechnik zu versorgen. Mein Dank gilt allen Förderern, Partnern und Mitwirkenden, insbesondere der Thüringer Netkom und den bauausführenden Firmen, für die zielgerichtete Zusammenarbeit in diesem zentralen Infrastrukturprojekt für den ländlichen Raum.“
Der Landrat appellierte zugleich daran, sich zügig auch den so genannten „grauen Flecken“ zu widmen – also den Adressen, die weder vom privatwirtschaftlichen, noch vom geförderten Breitbandausbau erfasst werden. Hier besteht noch weiterer Bedarf, für den es Lösungen durch die Versorgungsunternehmen braucht.
Der Ort des „Lichtfests“ – die Gemeinschaftsschule Schalkau – steht dafür, dass bis zum Ende des Projektes auch alle Schulen im Landkreis Sonneberg über den geförderten Breitbandausbau mit schnellem Internet versorgt sein werden. Eine Ausnahme ist dabei die Regelschule Lichte, die voraussichtlich außerhalb von Förderprojekten gemeinsam mit einem Versorgungsunternehmen angeschlossen wird.
Hendrik Westendorff, Geschäftsführer der Thüringer Netkom, sieht die erfolgreiche Umsetzung des Glasfaserprojektes als Bestätigung für die Leistungsfähigkeit seines Unternehmens: „Die Thüringer Netkom konnte trotz schwieriger Umstände die Projektziele bisher stets erreichen. So gab es zu Beginn noch Auswirkungen der Corona-Krise, Fachkräftemangel und Materialengpässe erschweren das Bauen derzeit generell. Zudem war der Baugrund etwa wegen Bahnquerungen oder verschiedenste Kanäle anspruchsvoller als gedacht. Hinzu kamen verschiedenste Umplanungen. Wir konnten uns aber jederzeit auf die Unterstützung des Sonneberger Landratsamtes verlassen. Hier wurde eine konstruktive und offene Zusammenarbeit gepflegt. Wenn es mal mit anderen Ämtern oder Behörden gehakt hat, hat das Landratsamt immer unterstützt und schnell geholfen. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“
Zum Hintergrund:
Der Landkreis Sonneberg kümmert sich federführend um den geförderten Breitbandausbau im Kreisgebiet. Dies betrifft die so genannten „weißen Flecken“, in denen ein wirtschaftlicher Ausbau durch die Versorgungsunternehmen nicht gegeben ist und wo die Internetversorgung weniger als 30 MBit/s beträgt. In Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden koordiniert das Landratsamt das Verfahren für die gesamte kommunale Familie im Kreisgebiet mit Ausnahme der Gemeinde Föritztal, die beim Breitbandausbau eigenständig agiert. Den Zuschlag für diesen Bereich des Breitbandausbaus hatte die kommunale Thüringer Netkom GmbH aus Weimar erhalten. 60 Prozent der Gesamtinvestition werden vom Bund gefördert, fast 40 Prozent kommen vom Land Thüringen und ein geringfügiger Betrag aus den Eigenmitteln der Kommunen.
Thüringer Netkom:
Die Thüringer Netkom GmbH ist der Telekommunikationsdienstleister der TEAG Thüringer Energie AG. Das inzwischen in Erfurt ansässige Unternehmen verfügt über ein hochmodernes Glasfasernetz von über 6.600 Kilometern Länge mit mehr als 200.000 Faserkilometern. Damit betreibt die Thüringer Netkom nach der Deutschen Telekom das zweitgrößte Festnetz in Thüringen. Genutzt wird dieses leistungsfähige Netz nicht nur zur Überwachung und Steuerung des Thüringer Strom- und Erdgasnetzes, sondern auch zur schnellen Datenübertragung – etwa für große Internet-Anbieter oder auch Thüringer Universitäten und Wirtschaftsunternehmen. Zudem ist das Unternehmen verstärkt im Privat- und Endkundenbereich aktiv, und bietet dort Breitbandanschlüsse mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde an.
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