Ausstellung im Landratsamt erinnert an Schicksal der Heimatvertriebenen


In Würdigung des diesjährigen Internationalen Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung wird im Landratsamt Sonneberg die Ausstellung „Verschwunden – Orte, die es nicht mehr gibt“ gezeigt. Bis zum 21. Juli 2024 steht sie allen Interessierten während der behördlichen Öffnungszeiten im dritten Obergeschoss der Kreisverwaltung offen.

Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden des Bund der Vertriebenen, Günter Zimny
Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden des Bund der Vertriebenen, Günter Zimny


Eröffnet wurde die Ausstellung am 13. Juni im Beisein zahlreicher Gäste durch den Vorsitzenden des Kreisverbands des Bund der Vertriebenen, Günter Zimny. Er konnte zahlreiche Mitglieder des Kreisverbands sowie Ehrengäste begrüßen – darunter die Bürgermeister Ute Müller-Gothe (Gemeinde Frankenblick) und Andreas Meusel (Gemeinde Föritztal), den stellvertretenden Sonneberger Bürgermeister Christian Dressel sowie das Mitglied des Kreistages Sonneberg, Steffen Haupt.

Der BdV-Kreisvorsitzende Günter Zimny (2.v.l.) mit Bürgermeister Andreas Meusel (l., Gemeinde Föritztal), Bürgermeisterin Ute Müller-Gothe (2.v.r., Gemeinde Frankenblick), dem stellvertretenden Sonneberger Bürgermeister Christian Dressel (r.) und Landrat Robert Sesselmann (M.)
Der BdV-Kreisvorsitzende Günter Zimny (2.v.l.) mit Bürgermeister Andreas Meusel (l., Gemeinde Föritztal), Bürgermeisterin Ute Müller-Gothe (2.v.r., Gemeinde Frankenblick), dem stellvertretenden Sonneberger Bürgermeister Christian Dressel (r.) und Landrat Robert Sesselmann (M.)

Landrat Robert Sesselmann fand in seinem Grußwort mahnende Worte gegen Krieg als Hauptursache von Flucht und Vertreibung. Mit Blick auf die heutige Zeit und den Krieg in der Ukraine brauche es daher von allen Kriegsparteien dringend mehr Bemühungen um Frieden. Zudem dankte er den Mitgliedern des Bund der Vertriebenen – deren Schicksal nicht in Vergessenheit geraten darf – für ihre ehrenamtliche Erinnerungsarbeit.

Mehr als 14 Millionen Deutsche aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten mussten im Zuge des von Hitlerdeutschland entfachten Zweiten Weltkriegs ihre Heimat und den größten Teil ihres Eigentums zurücklassen. Etwa vier Millionen kamen in die sowjetische Besatzungszone und rund 700.000 von ihnen kamen nach Thüringen – davon cirka 8.000 in den Landkreis Sonneberg. In den Städten und Dörfern, in denen sie nach langer Suche schließlich eine neue Bleibe fanden, mussten sie sich eine neue Existenz aufbauen.

Tausende Dörfer und Städte in den ehemals deutschen Siedlungsgebieten jenseits von Oder und Neiße sind seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verschwunden. Mit ihnen gingen vor allem im heutigen Russland, in Polen und in Tschechien Kirchen, Kulturschätze und Denkmäler Europas verloren, aber auch persönliche Bezugspunkte der damals dort lebenden Deutschen. Die Orte niemals vergessen haben die Menschen, die sie einst bewohnten und verlassen mussten. Anhand von Texttafeln, Bildern und Filmbeiträgen gleicht die Ausstellung einer historischen Spurensuche zu diesen verschwundenen Orten und ihren Menschen. Die Ausstellung „Verschwunden – Orte, die es nicht mehr gibt“ ist ein wichtiger Beitrag, um an Vergangenes zu erinnern und Geschehenes aufzuarbeiten, der Opfer zu gedenken und an das ihnen widerfahrene Leid und Unrecht mahnend zu erinnern.

Die Ausstellung wurde dem Kreisverband des Bund der Vertriebenen und dem Landkreis Sonneberg von der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen zur Verfügung gestellt. Gefördert wurde sie vom Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Mehr unter https://www.ausstellung-verschwundeneorte.de/

Ausstellung „Verschwunden – Orte, die es nicht mehr gibt“
Landratsamt Sonneberg
(Bahnhofstraße 66, 96515 Sonneberg, Foyer 3. Obergeschoss)
13. Juni bis 21. Juli 2024 während der behördlichen Öffnungszeiten
(Montag bis Freitag 8:00 bis 12:00 Uhr, Dienstag 14:00 bis 16:00 Uhr, Donnerstag 14 bis 17:30 Uhr)

Gäste der Ausstellung


Gäste der Ausstellung
Gäste der Ausstellung


Musikalische Umrahmung der Ausstellungseröffnung durch Felix Vorndran von der Kreismusikschule
Musikalische Umrahmung der Ausstellungseröffnung durch Felix Vorndran von der Kreismusikschule